Samstag, 2. Februar 2013

Rezension "Feuer der Götter"

Feuer der Götter

von Stefanie Simon

Verlag: Knaur TB (Februar 2013)
Seiten: 432 (Taschenbuch)
Sprache: Deutsch
Preis: 14,99€
Einzelband

Bewertung: ☻☻☻☻☺


Vielen Dank an Droemer Knaur für dieses Rezensionsexemplar :)

Inhalt:

Als der jungen Naave eines Tages ein waschechter Feuerdämon gegenübersteht, gefriert ihr buchstäblich das Blut in den Adern. Denn Feuerdämonen sind die gefährlichsten Geschöpfe der Welt, das weiß Naave aus schmerzlicher Erfahrung – schließlich tötete eines dieser Wesen ihre Mutter.
Allerdings scheint dieser spezielle Feuerdämon verletzt zu sein, denn er bricht vor ihren Augen bewusstlos zusammen. Äußerst widerwillig hilft sie dem Fremden, nicht ahnend, dass sie damit Ereignisse auslösen wird, die ihre Welt von Grund auf verändern werden.
(Bild und Inhalt von Droemer Knaur)

Meine Meinung:

Als ich die Inhaltsangabe von "Feuer der Götter" gelesen habe, dachte ich an eine Geschichte, die wie viele Fantasy-Romane in unserer heutigen Zeit spielt, nur eben mit ein paar mystischen Wesen. Doch die Welt, in die Stefanie Simon mich hier entführt hat, ist eine komplett andere, als ich es erwartet habe! Sie hat mich irgendwie sehr an Pandora, den fremden Planeten im Film "Avatar" erinnert: fantastische Tier in vielerlei Farben und eine Pflanzenwelt voller Gefahren und Schönheit.
Und in genau dieser Welt leben die Waldmenschen, ein naturbezogenes Volk, aus deren Mitte die "Erwählten" geboren werden, die dazu bestimmt sind, den Platz eines der 14 Götter einzunehmen, wenn er nach vielen hundert Jahren im Dienst des Gott-Einen und der Menschheit verstirbt. Und genau so einer ist Royia. Doch auf seinem Weg hoch in den Bergpalast, um den Gott Tique zu ersetzen, ereilt ihn eine Botschaft, die ihn an seinem vorbestimmten Weg zweifeln lässt und eine Reihe ungeahnte Ereignisse nach sich zieht.
Naave, die als Stadtmensch nichts von all dem ahnt, was sich jenseits des großen Flusses, der Wald- und Stadtvolk trennt, abspielt, hält den wunderschönen mit einem Mal im Gesicht gezeichneten Royia für einen Feuerdämon. Ein Wesen, das sie wie kein anderes hasst und dem man schnellstmöglich den Prozess machen sollte. Doch dann kommt alles ganz anders als geplant, denn kaum jemand ist wirklich der, der er zu sein scheint und eine abenteuerliche Reise für die beiden beginnt.

Mich hat die Geschichte wirklich in ihren Bann gezogen, vor allem da sie so ganz anders war als ich es erwartet hatte und als all die Fantasy-Romane, die ich für gewöhnlich lese. Naave und Royia sind zwei wirklich tolle Protagonisten, aus deren Sicht abwechselnd geschildert wird. An manchen Stellen fällt es kurz schwer, diesen Wechsel mitzubekommen was hier und da für ein bisschen Verwirrung bei mir geführt hat, aber nach wenigen Sätzen war meist wieder alles klar.
Beide Figuren machen während der Handlung eine unglaublich tolle Entwicklung durch. Naave ist anfangs teilweise recht kindisch und vorlaut. Sie tut viele Dinge sehr unüberlegt, womit sie einem schon mal auf die Nerven gehen kann. Aber mit jeder Seite wird sie erwachsener, und es macht Spaß, diesen Prozess mitzuverfolgen. Ich fand diese Entwicklung wirklich gelungen, die Autorin ließ Naave nicht von jetzt auf gleich reifer werden, es war wirklich ein langsamer Prozess, der durch seine Unterschwelligkeit super authentisch wirkt.
Royia, der ja eigentlich zu "Höherem" geboren wurde, entdeckt im Laufe des Buches immer mehr seine menschliche, seine emotionale Seite. Auch bei ihm ist diese Entwicklung sehr langsam und genau dadurch wirkt sie so echt. Die Gefühle zwischen Naave und Royia wandeln sich schleichend, aus anfänglichem Hass wird eine zarte Liebe, der sich beide zunächst nicht bewusst sind. Ich fand es ein tolles Erlebnis, diese Entwicklung zu verfolgen, denn auch sie war unscheinbar und doch gleichzeitig so eindeutig, einfach eine super Mischung aus allem.

Der Schreibstil von Frau Simon ist super flüssig und nimmt den Leser mit in diese fremde Welt. Die tollen Beschreibungen und bildhaften Vergleiche machen es leicht, sich all die Tiere, Pflanzen, Menschen und Götter vorzustellen und ganz in die Geschichte abzutauchen. Dabei wird es aber nie zu viel des Guten. Bei der ersten Wanderung durch die wilden Wälder erfährt man viele Kleinigkeiten, die beim nächsten Marsch jedoch nicht noch einmal aufgegriffen werden, sodass sich die Geschichte nicht in endlosen Details verliert. Auch wenn es anfangs stellenweise etwas schleppend geht, wird die Spannung am Ende immer greifbarer und die letzten Seiten bin ich nur so geflogen.

Mir hat das Buch wirklich super gefallen, auch wenn es ganz anders war als erwartet. Doch gerade das hat den Charme dieser Geschichte ausgemacht, denn so war sie voller Überraschungen und toller Wendungen. Stefanie Simon verbindet die mystische Welt der Götter mit einer fantastischen Pflanzen- und Tierwelt und nimmt den Leser auf ihre ganz eigene Weise gefangen. Für jeden Fan unerwarteter Reisen ist das Buch auf jeden Fall ein super Geheimtipp, den es nicht zu verpassen gilt!
Von mir gibt es deswegen aufgrund minimaler klitzkleiner Schwächen super gute 4 von 5 Cupcakes! Ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin :)


Eure (jetzt nicht mehr lesende sondern leider lernende) Lauri

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hallo ☺ Schön dass du uns deine Meinung mitteilen möchtest, über Feedback freuen wir uns immer!
Schau bald wieder vorbei! ☺

Lauri & Robin