Sonntag, 3. März 2013

Rezension "Kinder des Nebels"

Kinder des Nebels

von Brandon Sanderson

Verlag: HEYNE (Juli 2009)
Seiten: 888 (Taschenbuch)
Sprache: Deutsch
Preis: 15,00€
Reihe: Teil 1 von 4 (Original als Trilogie "Mistborn Series)
            Teil 2: Krieger des Feuers
            Teil 3: Herrscher des Lichts
            Teil 4: Jäger der Macht

Bewertung: ☻☻☻☻☻
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Klappentext:

 "Seit tausend Jahren ist die Erde wüst und leer. Asche und Schnee fallen vom Himmel, und nachts steigen unheimliche Nebel aus dem unfruchtbaren Boden hervor. Seit tausend Jahren regiert der unsterbliche Oberste Herrscher über das Letzte Reich, errichtet auf dem Rücken der Skaa, einem Volk von Sklaven. Die Hoffnung scheint längst vergessen, denn der Oberste Herrscher und die hohen Fürsten des Reiches regieren mit grenzenloser Gewalt und uneingeschränkter Macht. Bis eines Tages ein Fremder auftaucht, ein Skaa, der offenbar keine Furcht kennt - weder vor den Adligen noch vor den Nebeln der Nacht. Denn Kelsier, so der Name des Fremden, ist einer der sagenumwobenen Nebelgeborenen, bei denen die metallischen Nebeldämpfe die magischen Kräfte der Allomantie geweckt haben. Kelsier versammelt eine Schar von Rebellen um sich, um sie die magischen Fähigkeiten der Metalle zu lehren. Bald wird auch klar wofür: Kelsier plant, das Volk der Skaa zu befreien und den Obersten Herrscher zu stürzen. Ein nahezu unmöglicher Plan..."
(Rechte an Bild und Inhalt bei HEYNE - Verlag)

Meine Meinung:

Die rote Sonne schwebt wie jeden Tag an einem grauen Himmel, Asche fällt wie Schnee. Durch die Straßen Luthadels ziehen Menschenmassen in zerschlissenen Lumpen und mit leblosen Augen. Ein einzelner gut gekleideter Mann stößt mit einem Bettler zusammen, die Wachen richtgen ihn willkührlich hin. Auf der verrußten Straße steht ein Mädchen und beobachtet die Szenerie, bevor sie durch die Luke im Boden zurück zu einer der Untergrundbanden klettert.
...So oder so ähnlich könnte eine Einführung zu Brandon Sandersons "Kinder des Nebels" lauten. Die Welt ist eine trostlose Einöde, es gibt kaum noch Pflanzen - die wenigen die noch existieren sind braun und dürr. Auf den Feldern säubern die Skaa die Feldfrüchte, um genießbare Nahrungsmittel zu bekommen. Die Skaa sind das Sklavenvolk, dass zu Abertausenden die Wirtschaft des Letzten Reiches unter schlimmsten Bedingungen am laufen hält. Ein Skaa Leben ist nichts wert. Die Adligen - die Nachkommen der ursprünglichen Verbündeten des Obersten Herrschers - entscheiden frei über die Lebensbedingungen, Leben und Tod. Der Oberste Herrscher, der vor über eintausend Jahren den geheimnisvollen Dunkelgrund besiegt und damit die Welt vor dem Untergang bewahrt hat, herrscht seither tyrannisch und ohne erbarmen für die Skaa. Nach Jahrhunderten der Unterdrückung, haben diese jeglichen Kampfeswillen und Hoffnung auf Freiheit aufgegeben. ...aber nicht alle. Im Untergrund lebt eine kleine Rebellion, die jedoch noch zu schwach ist, um die restlichen Skaa aus ihrer Trostlosigkeit zu reißen. Doch als die Rebellen die Gruppe von Kelsier engagieren, um eine Armee auszuheben und die Skaa wach zu rütteln, scheint sich das Blatt wenden zu können. Doch Rebellionen gab es schon viele, der Oberste Herrscher schlug sie alle mühelos mit seiner Armee nieder. Die Stahlinquisitoren - nahezu unbesiegbare Monster, die früher einmal Menschen wahren, aber nun blutlüsterne Lakeien des Herrschers sind, jagen jeden der auch nur ansatzweise gegen das Letzte Reich zu arbeiten versucht.... und die Allomanten. Die Allomantie ist die Fähigkeit bestimme Metalle innerlich zu verbrennen, um die körperliche Leistungsfähigkeit unglaublich zu steigern. So bringt das Verbrennen von Weißblech körperliche Stärke mit sich, Zinn Schärft die Sinne und Kupfer lässt einen die Gefühle anderer Personen beeinflussen. Ursprünglich war die Allomantie ein Geschenk des Obersten Herrschers an seine Verbündeten und somit sollte sie eigentlich nur in den Adelshäusern vorkommen, jedoch haben tausend Jahre der Herrschaft nach und nach zur Vermischung der Blutlinien geführt und von Zeit zu Zeit tauchen Halbblüter auf. Normalerweise töten die Adligen jede Skaa Frau, nachdem sie sie für ihren Spaß missbraucht haben, von Zeit zu Zeit überlebt jedoch eine und wenn diese dann ein Kind zur Welt bringt, besteht eine geringe Chance, dass dieses aus der adligen Blutlinie die Allomantie geerbt hat. Normalerweise können die wenigen Allomanten, die es gibt, nur ein Metall verbrennen, sie werden Nebelinge genannt. Sehr selten jedoch, und nur bei sehr reinem Blut, gibt es jedoch Menschen, die alle zehn allomantischen Metalle verbrennen können - die Nebelgeborenen. In dieser Welt lebt Vin, das Straßenmädchen - allerdings weiß sie von alledem nicht viel. Doch dann taucht Kelsier in ihrem Leben auf, löst sie aus ihrer Diebesbande und nimmt sie bei sich auf, denn was sie bisher nicht wusste: auch sie ist eine Nebelgeborene. So lehrt Kelsier sie sein Wissen und bindet sie in seinen Plan ein, dass letzte Reich endlich zu stürzen...
Wie vielleicht an dieser etwas lang geratenen Kurzbeschreibung schon deutlich wird: ich fand dieses Buch klasse. :D Die Geschichte ist so von neuen Erkenntnissen und plötzlichen Wendungen durchzogen, dass das Buch an keiner Stelle langweilig wird. Die Ideen (wie z.B. die der Allomantie) sind sehr gut durchdacht, die Charaktere wirken sehr lebendig und sind gleichzeitig alle individuell. Im Verlauf des Buches kommt es auch gelegentlich zu Perspektivenwechseln, wodurch nicht nur das Gefühlsbild von Vin, sondern auch das von Kelsier und anderen Charakteren noch verbessert wird. Die Beziehungen zwischen den Charakteren werden sehr gut unterschieden und infrage Gestellt, die einzelnen Charaktere machen während des Buches selbst eine große Entwicklung durch. Ein weiterer Pluspunkt ist für mich persönlich neben der anhaltenden Spannung, dass die Geschichte in sich geschlossen ist, jedoch einige wenige Fragen am Ende doch offen lässt, um die nächsten Bände flüssig anzuknöpfen, ohne die aktuelle Geschichte zu durchschneiden. Auch die neuen Ideen im Fantasybereich (z.B. statt Drachen, Elfen und Zwergen mal Geschöpfe, die früher Menschen waren und die Allomantie) fand ich sehr erfrischend. Eine Dystopie-Fantasy-Geschichte, die gleichzeitig viele Bezüge zur normalen Welt hat, ist neu. ;)
In diesem Sinne: ich werde die restlichen Bände der Reihe auf jeden Fall noch kaufen und lesen und empfehle das Buch jedem; besonders wer gern mal vom klassichen Fanatasy-Genre loskommen möchte ist hier richtig.
Dafür gibt es von mir 5 von 5 Cupcake-Kurt-Punkten. :)

Liebe Grüße, Robin :)

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Lauri & Robin